Praktikumsbericht, November 2020
Die Einrichtung verfolgt das Ziel, Menschen zu helfen, die in jüngster Zeit aus der Haft entlassen worden sind. Sie möchte einen Wiedereinstieg in das Leben außerhalb des Gefängnisses ermöglichen. Viele der ehemaligen Häftlinge haben gerade nach längeren Haftstrafen keine Wohnmöglichkeit (mehr), in der sie sich auf Dauer niederlassen und melden können. In diesem Punkt bietet das Integrationshilfehaus die Möglichkeit, für eine bestimmte Zeit im Wohnheim oder in einer der Startwohnungen zu wohnen. Die Menschen, die die Beratungsstelle aufsuchen, kommen aus verschiedenen Gründen. Prinzipiell kann gesagt werden, dass die Beratungsstelle für Akut-Hilfe nach einer Haftentlassung zuständig ist.
Außer beiden hauptamtlichen SozialarbeiterInnen arbeiten auch ehrenamtliche MitarbeiterInnen, PraktikantInnen und Zivildiener im Wohnheim. Einmal pro Woche findet eine Teambesprechung statt, bei der Neuigkeiten ausgetauscht und besprochen werden. Im Wohnheim gibt es zwei Stockwerke, die zum Verein für Integrationshilfe gehören. Jede Woche wird ein Stockwerk genauer unter die Lupe genommen- dabei soll jeder der derzeitigen Bewohner kurz evaluiert werden.
Gerade die Teambesprechung ist ein wichtiger Punkt in der Woche, da sich viele der MitarbeiterInnen während der verschiedenen Tätigkeiten nicht unbedingt sehen. So kann man sich zumindest einmal die Woche mit allen austauschen und sich gegenseitig auf den neuesten Stand bringen.
Meine Aufgaben während des Praktikums sind sehr unterschiedlich und reichen von Bürotätigkeiten bis hin zu Behördengängen, Besuchen der Startwohnungen und natürlich Besuchen des Wohnhauses. Während der Zeit in der Beratungsstelle bekommt man einen interessanten Einblick in die Anliegen, Wünsche und Beschwerden der Haftentlassenen. Im Wohnheim habe ich meist sehr viel mit den Bewohnern gesprochen und sowohl in der Gruppe, als auch längere Einzelgespräche geführt.
Ich habe aus dem Praktikum sehr viel mitgenommen, vor allem aus den Geschichten und den unzähligen Nachmittagen im Wohnhaus. Das gesamte Team ist stets bemüht und es ist untereinander sehr familiär. Es wurde immer auf alle Rücksicht genommen und man hatte das Gefühl sofort ein wichtiger Teil des Teams zu sein. |